Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG):
Fußballgewalt nimmt erschreckende Ausmaße an
Wenn Verbände schweigen, ist die Politik am Zug!
Angesichts ausufernder Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen schlägt die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Alarm. DPolG-Landesvorsitzender Joachim Lautensack aus Baden-Württemberg: „Einsatzkräfte der Polizei in Lebensgefahr, Gewaltattacken in aller Öffentlichkeit und Vereine, denen die Lage völlig außer Kontrolle gerät, das ist die unerträgliche Situation. Tausende Einsatzkräfte müssen versuchen, das in den Griff zu bekommen und es wird immer schlimmer.“
Mehr Befugnisse für die Polizei fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG), beispielsweise durch lebenslange, bundesweite Stadionverbote für erkannte Gewalttäter, ausgesprochen beispielsweise durch die Staatsanwaltschaft auf Antrag der Polizei, ohne dass die Vereine ein Vetorecht gegen diese Maßnahme haben sollen. Außerdem sollen Annäherungsverbote für Spielstätten, räumliche Aufenthaltsbeschränkungen und Meldeauflagen ausgesprochen werden können, und wer sich gewalttätig oder Gewalt unterstützend verhalten hat, soll in Gewahrsam genommen werden können, bevor er sich auf den Weg zu seinem Verein machen kann. Gruppen, von denen Gewalt ausgeht, sollen nicht etwa ins Stadion, sondern geschlossen in den Polizeigewahrsam begleitet werden.
Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der DPolG: „Die Verbände schweigen vielsagend, jetzt muss die Politik endlich reagieren, bevor Schlimmeres passiert. Die angeblichen Mitläufer müssen als Täter zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie die Gewalttäter mit ihrer Anwesenheit schützen. Es ist ein Novum, dass unsere Kollegen Warn- oder Signalschüsse abgeben mussten, um sich aus akuter Lebensgefahr zu retten.
Und während die Einsatzkräfte brutal attackiert werden und teilweise ihr Leben und ihre Gesundheit im „Straßenkampf“ verteidigen müssen, beschäftigen sich Politiker in den Ländern mit Kennzeichnungspflicht für die Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Das ist doch an Scheinheiligkeit kaum noch zu überbieten, da haben etliche Mandatsträger noch immer nicht den Ernst der Lage erkannt!“
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